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Unser Jlabbach hat Kanten … und ebenso schöne Ecken. In jeder Ausgabe stellen wir euch eine davon vor. Im Frühherbst haben wir uns auf den Drahtesel geschwungen und sind nach Venn geradelt.

Der Stadtteil Venn befindet sich im Gladbacher Norden. Seine Geschichte reicht bis ins hohe Mittelalter zurück. Schon damals war der Ort in sogenannte Honschaften unterteilt, und auch heute unterscheidet man zwischen Alt-Venn, Venn Kirche, Beltinghoven, Poeth, Duis, Rönneter, Hamern und Winkeln. Die St. Josef Bruderschaft besteht aus genau diesen acht Honschaften, so ein Honschaftsprinzip ist im Gladbacher Schützenverband sehr selten, und überhaupt legt man innerhalb der eingeschworenen Venner Dorfgemeinschaft viel Wert auf die Pflege von Traditionen.

Vom Alten Markt braucht man mit dem Rad über Windberg knapp fünfzehn Minuten, bis man von der Venner Straße aus links auf einen mit Blümchen gesäumten Feldweg abbiegt. Vorbei an den Tennis- und Fußballplätzen vom TC Venn und SV Rot-Weiss Venn erhascht man kurz darauf einen ersten flüchtigen Blick auf den Venner Kirchturm, der im strahlenden Sonnenschein in den blauen Himmel emporragt, bevor der Kiesweg in den Stationsweg mündet. Auf dieser kleinen Einkaufsstraße kann man allerhand Besorgungen machen, ein paar schmucke Lädchen begegnen einem auf dem Weg zur Mürrigerstraße, an deren Anfang nun das Herzstück der Venner Dorfgemeinde in voller Größe vor einem auftaucht.

Bereits seit 1869 steht sie dort, die Pfarrkirche St. Maria Empfängnis, und nachdem sechzehn Jahre später ein Kalvarienberg und eine Lourdesgrotte hinzukamen, wurde Venn in diesen vergangenen Zeiten für gläubige Menschen aus ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern zum Wallfahrtsort. Auch wenn heute niemand mehr dorthin pilgert, so pulsiert um die Kirche herum nach wie vor das Dorfleben. Der Mürrigerplatz ist Treffpunkt Nummer eins für Alt und Jung. Neben dem Venner Schützenfest und der Kirmes, den Pfarrfesten, Open-Air-Konzerten u. v. m. findet hier freitags von 13-18 Uhr der Wochenmarkt statt. Nach Lust und Laune kann man sich an den bunten Ständen fürs Wochenende mit Leckereien eindecken und seinen Einkaufsbummel anschließend entweder auf der Terrasse des Eiscafés De Bona mit einem Cappuccino oder mit einer Partie Boule auf der Boulebahn gemütlich ausklingen lassen.